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Pfötchenhilfe Loisachtal ist ein gemeinnütziger Verein

Information zu FIP bei Katzen: Heilungschancen, Behandlung und Kosten

Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine schwere Viruserkrankung bei Katzen. Sie wird durch das Feline Coronavirus (FCoV) ausgelöst, das in seltenen Fällen mutiert und die gefürchtete FIP verursacht. Lange Zeit galt FIP als unheilbar, doch in den letzten Jahren wurden entscheidende Fortschritte erzielt.

Formen von FIP

FIP kann in verschiedenen klinischen Erscheinungsformen auftreten:

  • Feuchte (exsudative) Form: Flüssigkeitsansammlungen im Bauch- oder Brustraum.
  • Trockene (nicht-exsudative) Form: Entzündliche Veränderungen in Organen wie Leber, Nieren oder Gehirn.
  • Okulare Form: Veränderungen an den Augen, z. B. Trübung oder blutunterlaufene Erscheinung.
  • Neurologische Form: Symptome wie Krampfanfälle, Lähmungen oder Koordinationsstörungen.

Symptome

Typische Anzeichen einer FIP-Infektion sind:

  • Fieber, das nicht auf Antibiotika anspricht
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Abgeschlagenheit
  • Neurologische oder okulare Auffälligkeiten je nach Form

Heilungschancen

Dank der Entwicklung von GS-441524, einem antiviralen Wirkstoff, gelten die Heilungschancen heute als gut. Erfolgsquoten liegen bei konsequenter, frühzeitig begonnener Behandlung bei über 80 %.

Behandlung

Die Therapie basiert auf GS-441524. In Deutschland ist dieses Medikament nicht zugelassen – Tierärztinnen und Tierärzte dürfen es daher weder verschreiben noch offiziell anwenden. Die Behandlung erfolgt somit in Eigenregie, meist unterstützt durch Erfahrungsgruppen.

Ablauf der Therapie

  • Dauer: 84 Tage Behandlung, gefolgt von einer Beobachtungsphase von weiteren 84 Tagen
  • Verabreichung: Injektionen (vor allem bei neurologischer/okularer Form), später ggf. Tabletten
  • Begleitmaßnahmen: z. B. Leberschutz, Vitamin B12, Omega-3, regelmäßige Blutuntersuchungen

Dosierung & Kosten

  • Tablettenkosten: ca. 4 € pro Stück, Injektionsampulle: ca. 40 €
  • Beispielrechnung Tablettendosis: Körpergewicht (kg) x 7 / 20
  • Je nach Schweregrad und Körpergewicht liegen die Gesamtkosten der Behandlung bei ca. 2.000 – 6.000 € (exkl. Tierarztkosten)

Rechtliche Lage in Deutschland

Da GS-441524 nicht zugelassen ist, sind Tierärztinnen und Tierärzte rechtlich nicht befugt, das Mittel zu verschreiben oder anzuwenden. Der Bezug erfolgt daher über nicht offizielle Wege. Ein Pilotversuch über eine französische Apotheke ist derzeit im Aufbau, dauert aber aktuell meist zu lange.

Unterstützung für Katzenhalter

Erfahrungsgruppen wie FIP Warriors Deutschland unterstützen betroffene Halter mit Beratung, Bezugsquellen und Austausch. Wichtig ist, sich gut zu informieren und nicht überstürzt zu handeln.

Vorbeugung

Eine Impfung gegen FIP ist in Deutschland nicht erhältlich. Zur Risikominimierung:

  • Stressreduktion, besonders bei Jungtieren
  • Saubere Haltungsbedingungen und gute Hygiene
  • Keine Überbelegung in Mehrkatzenhaushalten

Zusammenfassung

FIP ist eine ernste Erkrankung, aber kein hoffnungsloser Fall mehr. Frühzeitige Erkennung und eine strukturierte, wenn auch inoffizielle Behandlung mit GS-441524 bieten gute Chancen auf Heilung. Wichtig sind gute Vorbereitung, Informationsbeschaffung und Austausch mit erfahrenen Unterstützern.

🦠 Giardien bei Hund und Katze

(Giardia duodenalis / intestinalis / lamblia)


🔍 Was sind Giardien?

Giardien sind einzellige Dünndarmparasiten (Protozoen), die den Verdauungstrakt von Hund und Katze befallen können.
Sie heften sich an die Darmschleimhaut und stören die Nährstoffaufnahme.

  • Übertragungsform: infektiöse Zysten im Kot

  • Umweltresistenz: Zysten überleben wochenlang in feuchter Umgebung

  • Übertragung: fäkal-oral – durch kontaminiertes Wasser, Futter, Oberflächen oder direkten Kontakt mit infiziertem Kot


⚠️ Symptome

Nicht jedes Tier zeigt Symptome – besonders erwachsene Tiere können symptomlose Träger sein.

Typische Anzeichen:

  • wiederkehrender, schleimiger oder wässriger Durchfall

  • Blähungen, Bauchgeräusche

  • Gewichtsverlust trotz Futteraufnahme

  • Mattigkeit oder leicht stumpfes Fell

  • bei Jungtieren: Gedeihstörungen, schwankender Appetit


🧪 Diagnose

  • Kotuntersuchung (Sammelkot über 3 Tage) → Zysten sind nicht täglich nachweisbar

  • Antigentest (Schnelltest / ELISA) beim Tierarzt

  • ggf. PCR-Test für genaue Genotypbestimmung bei wiederkehrenden Fällen


💊 Behandlung

Ziel: Parasiten beseitigen und Reinfektionen verhindern.

Medikamente (nach tierärztlicher Verordnung):

  • Fenbendazol (z. B. Panacur®) – meist 3–5 Tage

  • oder Metronidazol – ggf. zweite Behandlungsrunde nach 2–3 Wochen

Begleitmaßnahmen:

  • Durchfall-Management: leicht verdauliches Futter, ggf. Diätfutter

  • Darmflora-Aufbau mit Probiotika

  • bei mehreren Tieren: alle gleichzeitig behandeln!


🧽 Hygiene & Umgebung

Giardien sind hochansteckend und resistent, daher ist Hygiene entscheidend:

Täglich:

  • Kot sofort entfernen

  • Näpfe mit kochendem Wasser reinigen

  • Decken, Handtücher, Spielzeug bei >60 °C waschen

  • Po- und Pfotenbereich ggf. kurz abduschen

Mehrmals pro Woche:

  • Böden mit dampfheißem Wasser reinigen (Zysten mögen keine Hitze)

  • Schlafplätze und Teppiche gründlich trocknen lassen

Tipp:
Bei starkem Befall vorübergehend häufige Kotkontrolle – Giardien können nach erfolgreicher Therapie wiederkehren.


🐶🐱 Besonderheiten

Merkmal Hund Katze
Häufigkeit Sehr häufig, v. a. bei Welpen Eher bei Jungtieren, Tierheimkatzen
Typische Symptome Schleimiger Durchfall, Blähungen Wechsel zwischen Durchfall & normalem Kot
Ansteckungsquelle Hundekontakte, Pfützen, Zwinger Katzenklo, Gemeinschaftshaltung
Behandlung Fenbendazol oder Metronidazol Fenbendazol, evtl. längere Kur
Wiederansteckung Sehr häufig Möglich, v. a. bei Mehrkatzenhaushalt

🩺 Kontrolle nach Behandlung

  • Kotprobe 10–14 Tage nach Therapieende wiederholen

  • Bei erneutem Nachweis: erneute Behandlung + Hygienemaßnahmen intensivieren

🧫 FeLV – Felines Leukämievirus

(Katzenleukose)


🧬 Was ist FeLV?

FeLV (Felines Leukämievirus) ist ein Retrovirus, das nur Katzen befällt.
Es schwächt das Immunsystem, fördert Tumorerkrankungen (v. a. Lymphome) und kann zu Blutbildstörungen führen.

💡 Nicht auf Menschen oder andere Tierarten übertragbar.


⚠️ Übertragung

FeLV wird über Körperflüssigkeiten übertragen, vor allem:

  • Speichel (z. B. gemeinsames Putzen, Näpfe, Bisse)

  • Nasen- und Augensekret

  • Muttermilch, selten über die Gebärmutter

Zystische Ansteckung erfolgt meist bei engem, langanhaltendem Kontakt – typischerweise unter Freigängern, Mehrkatzenhaushalten oder Tierheimkatzen.

Das Virus ist empfindlich gegenüber Hitze, Trockenheit und Desinfektionsmitteln → außerhalb des Körpers nur kurz lebensfähig.


🧩 Krankheitsverlauf

Nach Infektion kann Folgendes passieren:

  1. Elimination: Immunsystem beseitigt Virus vollständig → Katze bleibt gesund.

  2. Latente Infektion: Virus schlummert in Knochenmarkszellen → kann später reaktiviert werden.

  3. Persistente Infektion: Virus bleibt aktiv → führt zu Krankheitsausbruch.


🧪 Symptome

Die Krankheitsanzeichen sind sehr unterschiedlich, abhängig von Dauer und Organsystem:

Frühe, unspezifische Anzeichen:

  • Mattigkeit, Fieber

  • Appetitlosigkeit

  • Gewichtsverlust

  • blasse Schleimhäute

Spätere, typische Folgen:

  • Tumoren (v. a. Lymphome)

  • Anämie (Blutarmut)

  • Immunschwäche → häufige Infekte (Zahnfleisch, Atemwege, Haut)

  • Fortpflanzungsstörungen (Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit)


🧫 Diagnose

FeLV wird durch Blutuntersuchung nachgewiesen:

  • Schnelltest (ELISA oder SNAP-Test): Nachweis viraler Antigene im Blut

  • PCR-Test: Nachweis viraler DNA – bestätigt Infektion oder trägt zur Verlaufseinschätzung bei

🩸 Bei positiver Testung: Bestätigungstest nach 6–8 Wochen empfohlen, da vorübergehende Viruspräsenz möglich ist.


💊 Behandlung & Management

Eine Heilung gibt es nicht, aber FeLV-positive Katzen können mit guter Pflege lange, symptomfreie Zeiträume erleben.

Therapieansätze:

  • Behandlung von Folgeerkrankungen (Antibiotika, Blutaufbau etc.)

  • Stärkung des Immunsystems (gutes Futter, stressarme Umgebung)

  • regelmäßige tierärztliche Kontrollen

Lebensführung:

  • Wohnungshaltung (keine Ansteckungsgefahr für andere Katzen)

  • Einzelhaltung oder Zusammenleben nur mit anderen FeLV-positiven Katzen

  • konsequente Parasiten- und Impfprophylaxe


💉 Impfung

Eine Impfung gegen FeLV ist möglich und wirksam!

Empfohlen für:

  • Freigänger

  • Katzen mit Kontakt zu anderen (z. B. Tierpension, Katzenklappe)

Impfplan:

  • Grundimmunisierung ab 8–9 Wochen (zwei Impfungen im Abstand von 3–4 Wochen)

  • Auffrischung alle 1–3 Jahre (je nach Risiko und Impfstoff)

Vor jeder Impfung → FeLV-Test, um sicherzustellen, dass die Katze negativ ist.


🧼 Hygiene & Vorsorge

  • Näpfe, Decken, Toiletten nicht gemeinsam nutzen

  • Regelmäßige Reinigung mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln

  • Bei Neuaufnahmen von Katzen → immer FeLV- und FIV-Test durchführen


🐱 Zusammenfassung

Punkt Inhalt
Erreger Felines Leukämievirus (Retrovirus)
Übertragung Speichel, Nasensekret, Milch, Bisse
Hauptgefahr Tumoren, Anämie, Immunschwäche
Diagnose Bluttest (ELISA / PCR)
Therapie symptomatisch, keine Heilung
Schutz Impfung, Hygiene, Test vor Aufnahme

🧫 FIV – Felines Immundefizienzvirus

(„Katzen-AIDS“)


🧬 Was ist FIV?

FIV steht für Felines Immundefizienzvirus, ein Retrovirus, das ausschließlich Katzen befällt.
Es ist eng verwandt mit dem menschlichen HIV, aber nicht auf Menschen oder andere Tierarten übertragbar.

Das Virus greift bestimmte Immunzellen (T-Lymphozyten) an und schwächt dadurch das Abwehrsystem der Katze.
Dadurch kommt es zu chronischen oder wiederkehrenden Infektionen, die der Körper nicht mehr richtig bekämpfen kann.


⚠️ Übertragung

FIV wird hauptsächlich über Bissverletzungen übertragen.
Daher sind vor allem:

  • unkastrierte Freigängerkater mit Revierverhalten gefährdet.

Seltenere Übertragungswege:

  • von der Mutter auf Kitten (meist während der Geburt oder über Milch)

  • über Bluttransfusionen (praktisch nur theoretisch relevant)

🧴 Das Virus ist empfindlich und überlebt nicht außerhalb des Körpers – Ansteckung über Näpfe, Toiletten oder Kuscheln ist extrem unwahrscheinlich.


🧩 Krankheitsverlauf

FIV verläuft chronisch und in mehreren Phasen:

  1. Akute Phase (2–6 Wochen nach Infektion):
    leichtes Fieber, Mattigkeit, geschwollene Lymphknoten

  2. Latenzphase (Monate bis Jahre):
    keine Symptome – Virus bleibt im Körper

  3. Immunschwäche-Phase:
    wiederkehrende Infekte, Entzündungen, Gewichtsverlust

  4. Endphase („AIDS-ähnlich“):
    schwere Sekundärinfektionen, Tumoren, Blutarmut


😿 Symptome

Da FIV das Immunsystem schwächt, sind die Anzeichen vielfältig und unspezifisch:

  • chronische Zahnfleisch- oder Maulentzündungen

  • häufige Atemwegs- oder Hautinfektionen

  • schlecht heilende Wunden

  • Fieber, Appetitlosigkeit

  • Gewichtsverlust, stumpfes Fell

  • vergrößerte Lymphknoten

  • in späteren Stadien: Tumoren, Anämie, neurologische Störungen


🧪 Diagnose

FIV wird durch einen Bluttest nachgewiesen:

  • Schnelltest (ELISA / SNAP): Nachweis von Antikörpern

  • PCR-Test: Nachweis viraler Erbsubstanz (zur Bestätigung)

💡 Positive Tests sollten immer durch einen zweiten Test bestätigt werden, da selten falsch positive Ergebnisse vorkommen können.
Kitten von FIV-positiven Müttern können scheinbar positiv testen, ohne selbst infiziert zu sein.


💊 Behandlung & Betreuung

Eine Heilung ist derzeit nicht möglich, aber viele FIV-positive Katzen können jahrelang symptomfrei leben.
Das Ziel ist, das Immunsystem zu unterstützen und Sekundärinfektionen frühzeitig zu behandeln.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Wohnungshaltung (kein Ansteckungsrisiko für andere & weniger Infektionen)

  • Stressarme Umgebung, stabile Sozialkontakte

  • Regelmäßige Tierarztkontrollen (2× jährlich, inkl. Blutbild)

  • Gute Zahnhygiene – da Maulentzündungen häufig sind

  • Hochwertiges, ausgewogenes Futter

  • Schnelle Behandlung jeder Infektion oder Wunde

Medikamente:

  • Keine antivirale Standardtherapie verfügbar

  • Unterstützend: Immunstimulanzien, Antibiotika bei Sekundärinfekten, Entzündungshemmer bei Bedarf


💉 Impfung & Vorbeugung

  • Keine wirksame oder empfohlene Impfung gegen FIV verfügbar

  • Schutz nur durch Verhaltensmaßnahmen:

    • Kastration (reduziert Revierkämpfe → geringeres Risiko)

    • Wohnungshaltung oder gesicherter Freigang

    • Neue Katzen immer vor Zusammenführung testen


🧼 Zusammenleben mit FIV-Katzen

  • Keine Gefahr für Menschen oder andere Tierarten

  • Zusammenleben mit anderen Katzen möglich, wenn sie sich nicht beißen (z. B. harmonische Wohnungshaltung)

  • Regelmäßige tierärztliche Überwachung sichert Lebensqualität


🐱 Zusammenfassung

Punkt Inhalt
Erreger Felines Immundefizienzvirus (Retrovirus)
Übertragung Bissverletzungen, selten Mutter-Kitten
Hauptsymptome Immunschwäche, chronische Infektionen
Verlauf Langsam, meist über Jahre
Heilung Keine, symptomatische Therapie
Schutz Keine Impfung, Kastration & Wohnungshaltung
Ansteckungsgefahr für Menschen ❌ Keine

🧬 Was ist das Feline Calicivirus?

Das Feline Calicivirus (FCV) ist ein hochansteckendes Virus, das zu den häufigsten Erregern des Katzenschnupfen-Komplexes gehört.
Es verursacht Erkrankungen der Atemwege und der Maulhöhle, kann aber auch andere Organe betreffen.

Das Virus befällt nur Katzen – eine Übertragung auf Menschen oder andere Tierarten findet nicht statt.


⚠️ Übertragung

  • Hauptübertragung: über Speichel, Nasen- und Augensekret

  • Ansteckung: durch direkten Kontakt (Putzen, Futter- & Wassernäpfe, Spielzeug)

  • Tröpfcheninfektion: beim Niesen und Husten

  • Umweltresistenz: FCV ist sehr widerstandsfähig – überlebt bis zu 1 Woche auf Oberflächen!

Auch symptomlose Trägerkatzen können das Virus weitergeben.


😿 Symptome

Die Symptome hängen von der Virusvariante und dem Allgemeinzustand der Katze ab.
Typische Anzeichen sind:

💨 Atemwege & Augen

  • Niesen, Nasenausfluss

  • Bindehautentzündung (gerötete, tränende Augen)

  • Fieber, Abgeschlagenheit

😾 Maul & Zunge

  • schmerzhafte Maulschleimhaut- und Zungen-Geschwüre

  • vermehrter Speichelfluss („Schaum am Maul“)

  • Futterverweigerung durch Schmerzen

💪 Weitere Symptome

  • Lahmheit oder Gelenkentzündung (v. a. bei Jungkatzen)

  • selten: Lungenentzündung, systemische Infektionen

🧩 Schwerere Verlaufsformen können durch besonders aggressive Virusvarianten (VS-FCV – virulent systemisches Calicivirus) ausgelöst werden.


🧪 Diagnose

Die Diagnose erfolgt über:

  • klinische Symptome (typische Maululzera, Katzenschnupfen)

  • PCR-Test oder Virusnachweis aus Rachenabstrich oder Sekret

  • Ausschluss anderer Erreger (Herpesvirus, Chlamydien, Bordetella)


💊 Behandlung

Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen FCV – die Behandlung ist symptomatisch und unterstützend:

Therapieziele:

  • Linderung von Schmerzen und Entzündungen

  • Verhinderung bakterieller Sekundärinfektionen

  • Aufrechterhaltung der Futter- und Flüssigkeitsaufnahme

Behandlungsmaßnahmen:

  • Antibiotika gegen bakterielle Begleiterreger

  • Entzündungs- und Schmerzmittel

  • Nasenspülungen / Inhalationen zur Schleimlösung

  • Appetitanreger und weiches, wohlriechendes Futter

  • Bei schweren Fällen: Infusionen und Intensivpflege


💉 Impfung

Eine Impfung gegen FCV ist Bestandteil der Kernimpfungen (zusammen mit Herpesvirus und Katzenseuche).

Impfplan:

  • Grundimmunisierung: ab der 8.–9. Lebenswoche, zwei Impfungen im Abstand von 3–4 Wochen

  • Auffrischung: nach 1 Jahr, dann alle 1–3 Jahre (je nach Risiko und Impfstoff)

💉 Die Impfung schützt nicht vollständig vor Ansteckung, mildert aber den Krankheitsverlauf deutlich und reduziert die Virus­ausscheidung.


🧼 Hygiene & Vorbeugung

  • Futter- und Trinknäpfe täglich reinigen (kochendes Wasser oder wirksames Desinfektionsmittel)

  • Katzentoiletten, Decken, Spielzeug regelmäßig säubern

  • infizierte Katzen von anderen trennen, bis sie genesen sind

  • nach Erkrankung: Räume und Gegenstände gründlich desinfizieren

  • Stress vermeiden (Immunsystemstärkung)


🏥 Verlauf & Prognose

  • Leichte Fälle heilen meist nach 7–14 Tagen ab

  • Manche Katzen bleiben Virusträger und können lebenslang infektiös bleiben

  • Chronische Maulentzündungen sind möglich

  • Schwere systemische Formen (VS-FCV) sind selten, aber potenziell tödlich


🐱 Zusammenfassung

Punkt Inhalt
Erreger Felines Calicivirus (RNA-Virus)
Übertragung Speichel, Nasen-/Augensekret, Tröpfchen
Symptome Katzenschnupfen, Maulgeschwüre, Fieber
Verlauf meist mild, kann chronisch werden
Therapie symptomatisch
Impfung ✅ Ja, Grundimpfung empfohlen
Zoonose ❌ Nein

🧬 Was ist das Feline Herpesvirus?

Das Feline Herpesvirus Typ 1 (FHV-1) ist ein hochansteckendes Virus, das ausschließlich Katzen befällt.
Es ist einer der Hauptverursacher des Katzenschnupfen-Komplexes und befällt vor allem die Atemwege, Augen und Schleimhäute.

Nach einer Infektion bleibt das Virus lebenslang im Körper und kann immer wieder aktiviert werden, besonders bei Stress oder Krankheit.

💡 FHV-1 ist nicht auf Menschen oder andere Tierarten übertragbar.


⚠️ Übertragung

  • Tröpfcheninfektion: beim Niesen, Husten oder Putzen

  • Kontaktinfektion: über Speichel, Nasen- und Augensekret

  • Indirekt: über gemeinsam genutzte Näpfe, Decken, Katzentoiletten

Das Virus ist außerhalb des Körpers nur kurz überlebensfähig, kann aber durch engen Kontakt leicht weitergegeben werden.
Auch scheinbar gesunde Trägertiere können immer wieder Virus ausscheiden.


😿 Symptome

FHV-1 betrifft vor allem die oberen Atemwege und Augen.
Die Erkrankung kann mild bis schwer verlaufen.

💨 Atemwege

  • häufiges Niesen

  • Nasenausfluss (anfangs klar, später eitrig)

  • verstopfte Nase, Atemnot

  • Fieber, Mattigkeit, Appetitverlust

👁️ Augen & Maul

  • Bindehautentzündung (gerötete, tränende Augen)

  • Hornhautentzündung (Keratitis) – kann zu bleibenden Trübungen führen

  • Augengeschwüre (Ulcera) bei schweren Fällen

  • Speichelfluss, evtl. leichte Maulgeschwüre

🧩 Bei Kitten und geschwächten Katzen kann der Verlauf lebensbedrohlich werden.


🧪 Diagnose

Die Diagnose erfolgt über:

  • klinisches Bild (typische Symptome des Katzenschnupfens)

  • PCR-Test aus Nasen-, Rachen- oder Augenabstrich

  • Ausschluss anderer Erreger (Calicivirus, Chlamydien, Bordetella)


💊 Behandlung

Eine Heilung ist nicht möglich, da das Virus lebenslang im Körper bleibt.
Die Therapie zielt auf Symptomlinderung und Unterstützung des Immunsystems ab.

Therapieansätze:

  • Antivirale Mittel: z. B. Famciclovir bei schweren Fällen

  • Antibiotika: zur Bekämpfung bakterieller Sekundärinfektionen

  • Augensalben / -tropfen: bei Bindehaut- oder Hornhautentzündung

  • Inhalationen und Nasenspülungen zur Schleimlösung

  • Immunstärkung: durch stressarme Haltung, hochwertige Ernährung, ggf. Immunmodulatoren

  • Flüssigkeitszufuhr und Wärme bei Appetitlosigkeit oder Fieber

🧴 Katzen mit Herpes sollten möglichst stressfrei gehalten werden – Stress reaktiviert das Virus!


💉 Impfung

Die Impfung gegen FHV-1 ist Teil der Kernimpfungen (zusammen mit Calicivirus und Katzenseuche).

Impfplan:

  • Grundimmunisierung: ab 8.–9. Lebenswoche, 2 Impfungen im Abstand von 3–4 Wochen

  • Auffrischung: nach 1 Jahr, dann alle 1–3 Jahre (je nach Lebensstil und Impfstoff)

💉 Die Impfung verhindert nicht immer eine Infektion, aber sie mildert den Verlauf deutlich und reduziert die Virusausscheidung.


🧼 Hygiene & Vorbeugung

  • Näpfe, Decken, Toiletten regelmäßig reinigen und desinfizieren

  • Trennung von erkrankten und gesunden Katzen

  • Hände waschen nach Kontakt mit infizierten Tieren

  • Neue Katzen vor Integration testen / beobachten

  • Stressarme Umgebung (verhindert Rückfälle bei Trägern)


🏥 Verlauf & Prognose

  • Akute Erkrankung: meist 7–14 Tage, gute Heilung bei gesunden Tieren

  • Virus bleibt lebenslang latent im Körper

  • Rückfälle möglich, v. a. bei Stress, Krankheit oder Trächtigkeit

  • Chronische Augenprobleme können als Spätfolge bestehen bleiben


🐱 Zusammenfassung

Punkt Inhalt
Erreger Felines Herpesvirus Typ 1 (FHV-1)
Übertragung Tröpfchen, Sekrete, direkter Kontakt
Symptome Niesen, Nasen- & Augenausfluss, Hornhautschäden
Verlauf akut, kann chronisch werden
Therapie symptomatisch, antivirale & unterstützende Maßnahmen
Impfung ✅ Ja, Kernimpfung empfohlen
Zoonose ❌ Nein
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