Ein aktueller Fall aus unserem Tierschutzverein Vor kurzem haben wir eine Britisch Kurzhaar (BKH)-Katze Schnecke…
Mila – Ein weiteres Opfer des “Tier-Verschenkens” auf Kleinanzeigen
Vor kurzem stießen wir auf eine Anzeige bei Kleinanzeigen: Eine Türkisch Angora Katze und ihr kleiner Katzenfreund sollten dringend abgegeben werden – am besten sofort. Andernfalls drohte man, sie einfach auszusetzen.
Wie so oft war unsere erste Reaktion: Irgendwie helfen. Doch wie? Wir – wie alle Tierheime und Tierschutzorganisationen – sind längst am Limit. Aber ins Tierheim bringen? Das kommt für viele Halter “nicht in Frage”, denn das kostet ja etwas.
Als wir erneut Kontakt aufnahmen, hieß es plötzlich: “Die sind jetzt weg.” Wieder ein Tier, das zum Wanderpokal wird. Die wunderschöne Türkisch Angora – wir haben sie Mila genannt – hatte bereits 4 oder 5 Besitzer. Am nächsten Tag war sie erneut auf Kleinanzeigen zu finden. Sie war den neuen Besitzern “zu scheu”, also musste sie wieder weg.
Der kleine Katzenkumpel durfte bleiben – “weil er ja süß ist”. Doch auch hier fragen wir uns: Wie lange noch? Was passiert, wenn das Kätzchen erwachsen wird oder einmal krank wird?
Wir haben nicht gezögert und sind losgefahren, um Mila zu holen – bevor sie erneut verschenkt oder weitergereicht wird. Sie darf jetzt erstmal auf ihrer Pflegestelle zur Ruhe kommen. Endlich ankommen.
Mila ist weder geimpft noch tierärztlich versorgt – wie so viele dieser “Verschenk-Tiere”. Das wird jetzt alles nachgeholt.
Doch unsere Frage bleibt: Wann hört dieses gedankenlose Verschenken von Tieren endlich auf?
Ein Tier ist kein Gegenstand. Es ist ein Lebewesen. Ein Familienmitglied. Und ja:
Tiere kosten Geld.
Wer keins hat, sollte sich auch kein Tier anschaffen.
Futter, Impfungen, Kastration, Tierarztkosten – das ist keine Kleinigkeit. Tiere sind keine billige Beschäftigung oder ein Geschenk für die Kinder. Sie sind Verantwortung – für viele Jahre.
Was leider zu oft passiert:
- Tiere werden unüberlegt angeschafft.
- Wenn’s schwierig wird, werden sie weitergegeben oder ausgesetzt.
- Die nächste Station ist meist nur eine Zwischenlösung – ohne Sicherheit, ohne Liebe, ohne Fürsorge.
Und Plattformen wie Kleinanzeigen machen es solchen Menschen leicht. Während wir als Tierschutzorganisation uns dort mühsam registrieren müssen – und sogar für unsere Beiträge bezahlen –, können Privatpersonen Tiere verschenken oder verkaufen, wie sie wollen. Ohne Kontrolle. Ohne Schutz für das Tier.
Wir fordern: Mehr Verantwortung. Mehr Kontrolle. Mehr Schutz für Tiere.
Bis dahin tun wir, was wir können. Mila hat jetzt ein vorübergehendes Zuhause. Und hoffentlich bald ein endgültiges, liebevolles Für-immer-Zuhause.
Aber wie viele Milas da draußen bleiben unentdeckt?
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