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FIP bei Katzen: Heilungschancen, Behandlung und Kosten
FIP bei Katzen: Heilungschancen, Behandlung und Kosten
Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine der gefürchtetsten Krankheiten bei Katzen. Sie wird durch das Feline Coronavirus (FCoV) ausgelöst, das in seltenen Fällen mutiert und FIP verursacht. Diese Krankheit galt lange Zeit als unheilbar, doch es gibt mittlerweile Fortschritte in der Behandlung, die Hoffnung geben. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Heilungschancen, Behandlungsmöglichkeiten und Kosten von FIP.
Was ist FIP?
FIP tritt auf, wenn das harmlose Feline Coronavirus (FCoV) im Körper einer Katze mutiert. Dies geschieht meist bei Katzen mit geschwächtem Immunsystem. Die Krankheit tritt in mehreren Formen auf:
- Feuchte Form: Gekennzeichnet durch Flüssigkeitsansammlungen im Bauch- oder Brustraum.
- Trockene Form: Verursacht Knoten und Entzündungen in Organen wie Leber, Nieren oder Gehirn.
- Okulare Form: Führt zu Veränderungen der Augen, die oft trüb oder blutunterlaufen erscheinen.
- Neurologische Form: Kann zu Krämpfen und/oder Lähmungen führen.
Die Symptome können unspezifisch sein und reichen von Appetitlosigkeit, Fieber und Gewichtsverlust bis hin zu neurologischen Auffälligkeiten wie Krampfanfällen.
Heilungschancen bei FIP
Noch vor wenigen Jahren galt FIP als Todesurteil, doch die medizinische Forschung hat bahnbrechende Fortschritte gemacht. Insbesondere der Einsatz des Wirkstoffs GS-441524, eines Nukleosidanalogons, hat gezeigt, dass FIP behandelbar ist. Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass die Heilungsraten bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung bei über 80 % liegen können.
Behandlung von FIP
Die Behandlung basiert in erster Linie auf dem Medikament GS-441524. Dieser Wirkstoff blockiert die Vermehrung des Virus und gibt dem Immunsystem der Katze die Chance, sich zu erholen. Die Therapie umfasst:
- Injektionen oder Tabletten: GS-441524 kann entweder subkutan gespritzt oder in Tablettenform verabreicht werden. Bei der okulären und neurologischen Form muss 84 Tage lang gespritzt werden, während bei der trockenen und feuchten Form schneller auf Tabletten umgestellt werden kann.
- Behandlungsdauer: Die Therapie dauert in der Regel 84 Tage, gefolgt von einer 12-wöchigen Beobachtungsphase.
- Unterstützende Maßnahmen: Dazu gehören die Stabilisierung der Katze durch Infusionen, Schmerzmittel und eine hochwertige Ernährung sowie Begleitmedikamente wie Leberschutz, Vitamin B12 und Omega-3.
Rechtliche Situation in Deutschland
Die Behandlung mit GS-441524 ist in Deutschland nicht offiziell zugelassen. Tierärzte dürfen dieses Medikament nicht verschreiben oder verabreichen. Viele Katzenbesitzer weichen daher auf alternative Bezugsquellen aus, um ihren Tieren zu helfen. Es gibt engagierte Gruppen und Organisationen, die betroffene Halter unterstützen und mit Informationen versorgen. Dennoch muss beachtet werden, dass die Behandlung auf eigene Verantwortung erfolgt.
Kosten der FIP-Behandlung
Die Kosten für eine FIP-Behandlung sind leider hoch und häufig ein Hinderungsgrund für viele Katzenbesitzer. Die Faktoren, die die Kosten beeinflussen, sind:
- Größe und Gewicht der Katze: Der Wirkstoff wird nach Gewicht dosiert, sodass größere Katzen höhere Dosen benötigen.
- Art der Behandlung: Tabletten sind oft teurer als Injektionen.
Von den reinen GS-Kosten ist es so, dass eine Tablette ca. 4 € kostet und eine Ampulle 40 €. Die Formel zur Berechnung der Tablettenmenge lautet: Gewicht x 7 / 20. Manche Anbieter unterscheiden nur zwischen unter 4 kg und über 4 kg Körpergewicht. Zusätzlich fallen mehrere Blutabnahmen während der Therapie sowie Begleitmedikamente an.
Im Durchschnitt belaufen sich die Kosten für die 84-tägige Behandlung auf 2.000 bis 6.000 Euro. Darin sind zusätzliche tierärztliche Untersuchungen, Bluttests und Begleitmedikationen nicht enthalten.
Unterstützung und Bezug von Medikamenten
Aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass wir von den FIP Warriors Deutschland Facebookgruppe super betreut wurden. Zuvor hatten wir Kontakt zu einer anderen Gruppe, die jedoch eher chaotisch war.
Derzeit ist immer wieder zu lesen, dass eine französische Apotheke erstmals GS offiziell verschicken kann – allerdings nur nach Diagnose und Verordnung durch einen Tierarzt. Dieses Verfahren steckt jedoch noch in den Anfängen und dauert meist zu lange, bis das Medikament ankommt, selbst mit Expressversand. Zudem fehlt vielen Tierärzten noch die Erfahrung mit der Behandlung von FIP. In der aktuellen Situation würden wir diesen Weg daher nicht empfehlen, da es für die betroffene Katze dann möglicherweise schon zu spät sein könnte.
Vorbeugung von FIP
Eine direkte Impfung gegen FIP ist nicht verfügbar. Dennoch gibt es Maßnahmen, um das Risiko zu minimieren:
- Reduktion von Stress, besonders bei jungen Katzen.
- Hygiene im Katzenhaushalt, um die Übertragung des Coronavirus einzuschränken.
- Vermeidung von Überfüllung bei Katzenhaltungen, etwa in Zuchten oder Tierheimen.
Fazit
FIP ist eine ernsthafte Erkrankung, die jedoch dank moderner Behandlungsmethoden nicht mehr das Todesurteil sein muss, das sie einst war. Die Kosten der Therapie sind hoch, doch die Heilungschancen rechtfertigen den Aufwand für viele Katzenhalter. Wenn der Verdacht besteht, dass eine Katze an FIP erkrankt sein könnte, sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Eine frühzeitige Diagnose ist der Schlüssel zum Erfolg.
Habt ihr Erfahrungen mit FIP oder Fragen zur Behandlung? Teilt sie gerne in den Kommentaren!
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